Sonntag, 29. November 2009

Der Mensch

Der Mensch hat das unglaubliche Talent nie zufrieden zu sein. Dies ist die Wurzel allen Übels meiner Meinung nach, aber auch eine simple und doch effektive Art der evolutionären Selbsterhaltung. Wer nie zufrieden ist, wird weder ruhen noch rasten, bis er ist: in unserem Fall tritt dies jedoch nie ein!
Glück ist nur von kurzer Dauer und nur wenige Dinge können den Menschen dauerhaft beschäftigen. Der Mensch braucht das Unerreichbare, nur das Schwierige übt bei ihm seinen Reiz aus. Wie sollte es auch anders sein, schließlich ist das Leichte leicht zu haben und dementsprechend nach kurzer Zeit wieder wertlos. Der Mensch braucht aber etwas Beständiges, etwas, das ihn auszeichnet. Oder in anderen Worten formuliert: Der Mensch wird glücklich indem er sich unglücklich macht. Man kann sich das in etwa so vorstellen, dass er einen langen, steinigen Weg entlang geht, bis hinauf zum Gipfel eines Berges. Der Weg ist schwer, er ist immer wieder kurz davor aufzugeben. Doch erstmal oben angekommen wird er für all seine Qualen entschädigt! Der Blick vom Gipfel des Berges erfüllt ihn mit Glück wie noch nie zuvor! Alles hat plötzlich einen Sinn und die Anstrengung ist wie verflogen.
Aber nicht der Gipfel ist der Grund für seine Ekstase, nein, es war eigentlich der Weg.
Dies fällt leider nur sehr wenigen auf, aber eigentlich ist es nicht das Ergebnis, dass einen glücklich macht, sondern die getane Arbeit, die Umstände, der Verzicht, die vielen Dinge die unseren Weg geprägt haben, kurzum das Geschafftgetane und nicht das Geschaffte.
Und das ist er, der Mensch, geplagt aber glücklich, dazu verdammt sich im Schweiße seines Angesichts zu bewähren.
Paradoxerweise ist seine zweite Antriebskraft die Faulheit. Ein Widerspruch in sich, aber der Mensch ist voll davon. Ich denke, man kann dies sehr gut an dem Beispiel eines Erfinders erkennen: Was tut ein Erfinder? Er erfindet Dinge, die einem das Leben erleichtern. Man nehme nur das Flugzeug als Beispiel! Früher musste man jahrelang reisen, wofür Flugzeuge heutzutage wenige Stunden brauchen. Erfinder machen unser Leben bequemer. Sie arbeiten hart, um das Leben zu erleichtern. Sie widmen harte Arbeit dem Zweck weniger Arbeit verrichten zu müssen. Oder anders formuliert: Erfinder sind hoffnungslos faul.

Q

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen